Der Schlacht- und Viehhof
wurde ab 1885 erbaut. Wie die
Karte zeigt, lag er aus
verschiedenen Gründen am Ostrand
der
damaligen Stadt
(Platz, Erweiterungsmöglichkeit, Vermeidung von Geruchsbelästigung
und von Verschmutzung durch
Viehtrieb). Dem Zeitgeist
entsprechend wurden die Markt-und Produktionsgebäude hinter einer prächtigen historisierenden
(neobarocken) Fassade versteckt. Kriegszerstörungen
und Umbauten brachten später Veränderungen.
Inschrift am Gasthaus
Doppeldeutiges Plakat zum Tag der offenen
Türen 2014
Vieh- und Schlachthof
wurden gegen Ende des 20. Jahrhunderts unrentabel (Abnahme
des Viehhandels, Fleischimporte, Fleischfabriken)
und so wurde zunächst der Viehhof aufgegeben. Nach Umnutzungen (u.
a. Autohaus, Reifenhandel im Viehhofbereich sowie
Fleischerei-
betriebe im Schlachthofbereich) wurde auch der Schlachthof 2006 endgültig geschlossen. In weiten Teilen ist die ursprüngliche Anlage
noch
erhalten, aber die Funktion hat sich seitdem bemerkenswert gewandelt.
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Repräsentativer zentraler Eingangsbereich
Gesamte Vorderfront des alten Vieh- und
Schlachthofs - Ansicht von der Durlacher Allee
Agentenhaus
Gasthaus
Verwaltung
Direktorenvilla
Schweineschlachthaus
Kesselhaus
(Zusammengesetzt aus mehreren Bildern, deshalb nicht ganz
übereinstimmend)
Gasthaus - Blick von Schlachthofseite
In der Gaststätte "Im Schlachthof" befand sich
neben der Gastronomie lange auch der Jazzclub.
Seit Ende 2022 geschlossen.
Blick von der Rückseite der Gaststätte nach
Süden in die Schlachthausstraße
Die Schlachthausstraße trennte aus hygienischen
Gründen (Infektionen, Seuchen) den Gesamt-
bereich in zwei ummauerte Teile, den Viehhof (links) und den
Schlachthof (rechts). Die Straßen-
bahnlinie existiert erst seit wenigen Jahren.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Bereich ehemaliger Viehhof
Pförtnerhäuschen Viehhof
Beide Bereiche hatten Eingänge mit Pförtnerhäuschen. Die
provisorischen Kuppeln sind neueren Datums.
Ehemaliges Agentenhaus - heute
Menschenrechtszentrum
Die Viehagenten waren Vermittler zwischen den
Viehverkäufern und Käufern.
Nördlicher Bereich des ehemaligen Viehhofs 2014
Bis auf das links sichtbare Agentenhaus wurden
alle Bauwerke im nördlichen Teil zunächst entfernt.
Die Firma Vollack baute im nördlichen Bereich
ein Passivhaus.
Drei Obergeschosse mit "Bürolofts" und
im Erdgeschoss eine gastronomische Einrichtung (Carls
Wirtshaus).
Das Gebäude ist mit 8500 qm Fläche das größte
Büropassivhaus von Baden-Württemberg und eines der größten
zertifizierten Büropassivhäuser der Welt. Wei l die Firma Vollack
das Gebäude verkaufen wollte, hat die Stadt
Karlsruhe (Karlsruher Fächer GmbH) Im Februar 2016 im Zuge des
Vorkaufsrechts die Immobilie gekauft, um die
weitere Nutzung im Sinne des Kreativparks steuern zu können.
Die ehemalige Schweinemarkthalle des Viehhofs
wurde saniert zu einem Gründerzentrum für Kreative und heißt nun
"Perfekt Futur".
Zentrum "Perfekt Futur"
Der Innenraum der großen Halle ist mit
Containern zu individuell nutzbaren Räumen umgestaltet worden.
Unterschiedliche Nutzung . . .
Gebäudekomplex Tollhaus
Das Kulturzentrum Tollhaus nutzt neben einem
Neubau (ganz links) mehrere alte Gebäude des Viehhofs
(Markthallen und zentrale Wiegehalle)
Neubau
Tollhaus
Neugestalteter Eingang
Übergangsbereich vom alten zum neuen
Gebäudeteil
Die große Bühne im Neubau
Neubau im ehemaligen Viehhof
Dieses Gebäude beherbergt neben
Dienstleistungsbetrieben auch die Weinbar Aurum mit
Dachterrasse.
In der Südostecke des Areals entstand ein
Wachstums- und Existenzfestigungszentrum.
Das Gebäude beherbergt Büroeinheiten für wachsende Unternehmen
und im Dachgeschoss einen Seminarbereich mit Terrasse. FUXFestigungs- und
Expansionszentrum
Das Kreativwirtschaftszentrum in der Nordostecke des Areals.
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Bereich ehemaliger Schlachthof
Ehemalige Direktorenvilla, Verwaltung und die
Gaststätte - Blick von Schlachthofseite
Diese repräsentative Gebäudereihe begrenzt den
Schlachthof gegen die Durlacher Allee.
v
Schweineschlachthaus, Zwischenbau und Kesselhaus - Blick von der
Durlacher Allee
Auch diese Gebäude gehören zu den repräsentativen Bauten des
Schlachthofs.
Schweineschlachthaus vom Schlachthof aus gesehen
Innenraum des
Schweineschlachthauses
Info zum
entstehenden Haus der Produktionen
Der Komplex Schweineschlachthaus/Kesselhaus/Maschinenhaus
soll zu einem "Haus der Produktionen" werden. Eine
Zirkusakademie, die
Tanzschule "xtradance" und der Künstlerverein "Werkraum" werden
hier in Zukuinft wirken.
An das Schweinesschlachthaus (rechts) schließt sich ein Kühlhaus
an.
Durchgang zwischen Schweineschlachthaus und Vorkühlhaus (links).
Geht man durch den oben gezeigten
Durchgang, stößt man auf dieses seltsame Bauwerk mit den
schmalen Sichtschlitzen. Ist das vielleicht
noch ein Luftschutzrelikt aus dem Weltkrieg II: ein kleiner
Splitterschutzraum?
Am Westrand des Schlachthofbereichs lagen die
ehemaligen Kühlhäuser sowie weitere Nebengebäude.
Fleischhackerei
im ehemaligen Kühlhaus
Info 2018
Alte Hackerei
Die "Alte Hackerei" ist heute eine Punk-/Rock-Bar mit diversen
Veranstaltungen.
Südliches Kühlhaus
Ehemalige
Schlacht-/Fleischmarkthalle
Allein diese Halle ist von vier gleichen
Schlachthallen für Groß- und Kleinvieh übrig geblieben.
Vor der neueren Umnutzung diente sie noch als
Fleischmarkthalle.
Inneres der früheren Fleischmarkthalle
Die Halle wird 2014 als Veranstaltungsraum für
Kunst und Kultur genutzt.
Substage
Im Bereich ehemaliger Schlachthallen und der
Betriebskantine findet man heute den Rockmusik-
club "Substage". Der zunächst verwunderliche Name stammt
noch von dem früheren Standort,
einer Unterführung im Stadtzentrum.
Die Fassade des Substage hat sich 2017 etwas verändert.
Substage innen
Substage von Süden
Ehemalige
Remise
und
Garderobenhäuschen
nun genutzt als
Büros
und
Atelier
Einstige Kaldaunenwäsche (links) und
Düngerhaus/Salzhaus
In der Kaldaunenwäsche wurden die Innereien von
Schlachttieren (u. a. Därme und Kutteln) gewaschen und
gebrüht. Im Düngerhaus wurde
der Inhalt der Eingeweide zum Abtransport durch
Fuhrwerke/Fahrzeuge, die damals unter das Haus fahren konnten,
gesammelt.Später diente
es als Salzlager (zum Konservieren von Häuten). Heute nutzt eine
Werbeagentur das Gebäude.
Ehemalige Dampfstation (links) der früheren Kaldaunenwäsche
(rechter
Bereich)
Hinweisschild an dem kleinen Anbau
Heutige Arbeitsräume in der Kaldaunenwäsche
Früheres Pferdeschlachthaus
Das frühere
Isolierschlachthaus/Seuchenschlachthaus wurde für eine neue
Nutzung umgebaut,
heute wird es als technische Werkstatt genutzt.
In den rückwärtigen Bereich - die ehemaligen Freibank - ist die
Rösterei Tostino umgezogen.
Ehemalige Fettschmelze
Die frühere Fettschmelze (Beseitigung und Weiterverarbeitung von
Schlachtabfällen) dient heute als Ateliergemeinschaft und
Veranstaltungsraum.
Auch im Bereich Großmarkthalle/Fettschmelze wurde umgebaut/saniert.
Hier finden sich handwerklich/künstlerische Betriebe
Filmhaus
In dem früheren Dienstgebäude produziert heute eine Firma
informative Filme zur Präsentation
von. Produkten und Unternehmen.
Ehemalige Dienstwohnungen
b
Ehemaliger Schweinestall
Inneres des früheren Schweinestalls
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Funktionale Tertiärisierung
Wie auch dieser Ausschnitte
aus einer Informationstafel von 2017 zeigen, haben sich viele
kreative Dienstleistungsbetriebe auf dem
Gelände des ehemaligen Vieh- und Schlachthofs angesiedelt. Der
Bereich der Dienstleistungsbetriebe wird bei der Zusammenfassung
der Wirtschaftsbereiche in
Wirtschaftssektoren als tertiärer Sektor
bezeichnet. Die beschriebene Konversion nennt man deshalb
auch
funktionale Tertiärisierung. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Infotafel 2023
Die Darstellung zeigt den
Gebäudebestand Anfang 2023. Die grünen Kreise sind
Bäume.