Vor ca.
100 Jahren bestand der Ort weitgehend aus der ungefähr
Nord/Süd verlaufenden Westmarkstraße und der von West nach Ost querenden
Ostmarkstraße. Die
Höhenangaben und die Bezeichnungen Auerbächle und
Alter Graben zeigen, dass Aue auf einer leichten Erhöhung
am Rande
eines östlich davon verlaufenden Arms der Kinzig-Murg-Rinne
liegt. Der sehr alte Ort ist bereits 1110
erwähnt und war viele Jahrhunderte lang mit
Durlach verbunden. Erst Mitte des 19. Jhs wurde eine eigene
Gemarkung von Aue festgelegt und eine selbständige Dorfverwaltung eingesetzt.
Der
wirtschaftliche Zusammenhang mit Durlach blieb aber
bestehen, was letztendlich 1921 zur Eingemeindung von Aue
nach Durlach führte. Zusammen
mit Durlach wurde der Ort 1938 nach Karlsruhe eingemeindet. Wie in den umliegenden
Bauerndörfern hat sich auch hier die
Wirtschaftsstruktur
verändert. Die
früher dominierenden Wirtschaftszweige Landwirt-
schaft und Handwerk verloren mit der Industrialisierung und
der damit verbundenen Entstehung von Fabriken und
Arbeitsplätzen in Durlach ihre Be-
deutung. Durlach-Aue wurde ein Arbeiterwohnort. Nach
dem Krieg kam es zur starken Siedlungserweiterung, so dass
der alte Ortskern jetzt fast all-
seitig von Neubaugebieten umfasst wird. Das
Bauerndorf wurde ein Vorort von Karlsruhe. Die
Landwirtschaft lebt aber in einigen großen Betrieben,
die Karlsruhe und das Umland mit Gemüse versorgen,
weiter. Die früher getrennten Ortsteile Durlach und Aue sind
heute zu einem Stadtteil zusam-
mengewachsen. Aue ist heute mit einer Straßenbahnlinie an
die Kernstadt angebunden. Die
Kreuzung Ostmarkstraße/Westmarkstraße ist zum besseren
Vergleich auf beiden Karten mit einem roten Punkt
gekennzeichnet.
(Quellen: links
Topographische Karte 1 : 25 000 des Großherzoglich
Topographischen Bureaus von 1914, rechts OpenTopoMap
(CC-BY-SA)
Ausschnitte, verändert)
Die rote Linie in der rechten Karte ist die Grenzstraße (s.u.).
Die Grenzstraße im Norden
von Aue (roter Strich in obigem Plan) ist noch ein Hinweis
auf die frühere Trennung von Aue und Durlach.
Westmarkstraße
Im Norden von Aue macht dieses kleine funktionale Zentrum
(Bank, Restaurant, Geschäfte) in der West-
markstraße einen
urbanen Eindruck.
Westmarkstraße
Folgt
man der Straße weiter nach Süden, werden die Häuser
kleiner, große Hofeinfahrten und garten-
artige Freiflächen zwischen den Häusern fallen auf, der
städtische Eindruck schwindet.
Westmarkstraße 49
Schuppen und Scheunen erinnern im alten Dorfkern immer
wieder an die ehemalige bäuerliche Nutzung.
Westmarkstraße 104-106
Hinter dem sanierten/umgebauten Vorderhaus erkennt man noch
die alte Scheune.
Westmarkstraße 109
Ein kleines quergeteiltes Einhaus: der Wohnteil links im
Obergeschoss befindet sich
mit (ehemaliger) Scheune und früher kleinem Stall unter einem gemeinsamen
Dach.
Westmarkstraße 112/114
Die steinernen halbrunden Radabweiser am Fuß der
Toreinfassung zeigen an, dass
hier früher Fuhrwerke durchgefahren sind.
Rückwärtige Scheune in der Memelerstraße 26
Ein kleiner Hakenhof in der Ostmarkstraße
Rückwärtiger Bereich einiger Gebäude an der Westseite der
Westmarkstraße
Westlich
der Westmarkstraße zieht sich noch eine Reihe von
Scheunen mit anschließenden Gärten
durch den Ort. Manche der ehemalige Scheunen wurden
jedoch bereits durch Neubauten ersetzt.
Westmarkstraße
Das Zunftzeichen eines Schmieds deutet auf einen ehemals auf
bäuerliche Bedürfnisse
ausgerichteten Handwerksbetrieb hin.
Ostmarkstraße, Blick nach Westen
Das Handwerk existiert
auch heute noch in
Aue.
Evangelischer Kindergarten in der Memelerstraße
Im Westen des alten Dorfes
liegt das neue Wohngebiet Lohn-Lissen.
Elmendingerstraße
Haltestelle Ostmarkstraße
Die Straßenbahn verbindet Aue/Lohn-Lissen mit Durlach und
der Kernstadt.
Flächen im Südwesten des Orts dienen vorwiegend dem
Gemüseanbau.
Freilandgemüseanbau - Kohl
Petersilienfeld
Große Treibhausanlagen ermöglichen hier eine frühe Vermarktung.
Hofladen Kraut + Rüben
Hier findet der Verkauf im eigenen Hof statt . . .
. . . aber auch ein Verkaufsstand eines anderen
Anbieters im Ackergelände findet Kunden. Alle Bilder ohne Datum sind vom
November 2010. Copyright P. H.
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