Dieser
Steinbruch liegt im oberen Buntsandstein. Im Bereich der Pfinz wurden die mächtigen
Plattensandsteinbänke
Pfinzsandstein genannt. Der beliebte Werkstein
(feinkörnig, fest) wurde überall in Karlsruhe, Durlach und den Orten
der Umgebung verbaut und verarbeitet. Aus Pfinzsandstein
bestehen u.a. das Wahrzeichen Karlsruhes die Pyramide
sowie der Obelisk am Rondellplatz. Bekannte
Bauwerke aus diesem Stein sind auch der Rathausturm, die
Stephans-
kirche oder Schloss Gottesaue. Außerdem haben die
meisten älteren Gebäude in Karlsruhe einen
Sandsteinsockel,
sind Türstürze und Fensterbänke, genauso wie die
früher gebräuchlichen "Spülsteine", aus Pfinzsandstein.
Die
Werksteinbänke sind durch nahezu waagrecht
verlaufende Schichtfugen und Mergellagen
voneinander getrennt.
Senkrecht dazu verlaufende Klüfte entstanden
im Zuge der tektonischen Bewegungen bei
der Entstehung des Ober-
rheingrabens. Dadurch wurden diese Gesteinsbänke in
einzelne Quader zerteilt. Die oben gezeigte Stelle ist
von beson-
derem Interesse, denn die breite Kluft, die von oben
nach unten verläuft, ist im Zuge einer Blattverschiebung
entstanden.
Unter einer Blattverschiebung versteht man eine
horizontale, seitliche Verschiebung von Gesteinspaketen.
GPS: N
48° 59' 17,3'' O 08° 29' 01,3''
Blattverschiebung/Bildhöhe
ca 1.20 m
Besonders
in der rechten Bildhälfte zeigt der
Sandstein eine deutliche, waagrecht ver-
laufende Striemung. Das sind die
Bewegungsspuren oder Rutschstreifen, die die
hori-
zontal aneinander vorbei gleitenden Gesteinspakete
hinterlassen haben. Die weißlichen
Bereiche bestehen aus einer dünnen
Schwerspatauflage. Solche geglätteten, mit Strie-
men versehenen Gesteinsflächen werden als Harnisch
bezeichnet.
Hydrothermaler
Schwerspatgang
Übergang
Plattensandstein/Röttone
Bild
links: Leider ist der Mineralgang
im Bereich der Blattverschiebung mittlerweile
oberflächlich
stark verschmutzt, so dass er kaum noch vom
beiderseitigen Buntsandstein zu
unterscheiden ist.
Der Schwerspat hat sich allmählich
aus einer warmen Flüssigkeit, die in
der Kluft zirkulierte, ab-
gesetzt (hydrothermale Entstehung).
Bild rechts:
Direkt über den Werksteinbänken des
Plattensandsteins folgen die dünneren Schichten
der Röttone (Oberer Buntsandstein).
Wellenkalk
Noch
weiter oben liegt der Untere Muschelkalk auf dem
Buntsandstein, und zwar der graugelbe,
dünnschichtige Wellenkalk
Lössüberdeckung