Wenn man mit
dem Fährschiff nach Santorin kommt, ist die Fahrt durch die
Kaldera mit Blick auf die Kraterwände und den zentralen
Ort Thira ein besonderes Erlebnis.
Lavaströme und pyroklastische Ablagerungen prägen hier die Kalderawand.
Übersicht Geol. Karte Die halbmondförmige
Hauptinsel Thira/Thera der Santorin-Gruppe ist mit den
gegenüberliegenden Inseln Therasia und Aspronisi kreisförmig um
eine
„zentrale Bucht“ gruppiert, in der die Inseln
Paläa und Nea Kaimeni liegen. Bis auf ein Gebiet im SO der
Hauptinsel besteht fast alles aus vulkanischem
Material, das in Hunderttausenden von Jahren auf einer
nicht vulkanischen Basis (Kalkstein/Schiefer) angehäuft wurde.
Verkürzt gesagt entwickelte sich
zunächst aus mehreren Einzelvulkanen ein
komplexer Schichtvulkan mit mehreren
Vorgängercalderas, der dann im Minoischen Ausbruch
Material bis
zu 36 km hoch in die Atmosphäre schleuderte. Es
handelte sich um eine Plinianische Eruption, d. h. um den
Auswurf großer Bimstuffmengen aus dem
offenen Schlot. In mehreren Ausbruchsphasen
mit pyroklastischen Strömen, Schlammströmen und
phreatomagmatischen Explosionen entleerte sich
allmählich die Magmakammer, das instabile Dach stürzte ein und
die klassische Einsturzcaldera bildete sich: ca. 10 km
Durchmesser, bis 300 m tief. Das
Geschehen wurde wohl von hohen Flutwelle (Tsunamis)
begleitet, deren Höhe zwischen 100 m und mindestens 30 m
geschätzt wurde und über deren
Zusammenhang mit dem Untergang der minoischen Kultur spekuliert
wird. In der Kaldera entstanden später durch zunächst submarine
Ausbrüche neue
Vulkane, die allmählich über die Meeresoberfläche emporwuchsen
und die inneren Vulkaninseln bildeten. Die geologische Karte zeigt auch noch die
Kolumbo-Bank im NO von Santorin. Es handelt sich hier um einen
submarinen Vulkan, der aus 280 m Tiefe
aufsteigt. Beim einem Ausbruch am 29. 9. 1650 entstand eine 16 m hohe
Tsunamiwelle. Der Vulkan soll kurzzeitig als Insel aufgetaucht
sein. Heute
liegt die Kolumbo-Bank durch Erosion wieder ca. 20 m tief.
Nachtrag Februar 2025
Ständige Erdbeben erschüttern seit Anfang des Jahres die Insel und
verunsichern die Bewohner, sodass ein großer Teil der Bevölkerung die
Insel
aus Furcht vor einer Erdbebenkatastrophe oder einem Vulkanausbruch verlassen hat. Ende Nachtrag
Der
Blick geht vom höchsten Berg Santorins (Profitis Elias)
nach Nordwesten. Man erkennt im Vorder- und Mittel-
grund die Hauptinsel Thira. Im Hintergrund die Insel Therasia, die mit dem
Inselchen Aspronisi (nicht auf dem Bild,
siehe Karte oben) den Kraterrand, den Rand der Kaldera bildet. IZwischen Thira und Therasia liegt die Vulkaninsel
Nea Kameni.
Im Zentrum der Kaldera liegt die junge Vulkaninsel
Nea Kameni (= Neue Verbrannte).
Die jüngere
zentrale Vulkaninsel Nea Kameni ist geprägt von kleinen Kratern
und Lavaströmen.