Grötzingen
mit Grötzinger
Baggersee und Weingartener Moor
Bilder
ohne Datum vom April 2009
Das
Kirchviertel
Die evangelische Kirche
Eine
Besonderheit und das Wahrzeichen von
Grötzingen ist das verdrehte Dach des Westturms.
Auf die oft diskutierte Frage, ob die Dachdrehung bewusst
gezimmert oder nachträglich entstanden
sei, gibt das linke Informationsschild (s.u.) eine Antwort.
Mittlerweile neigt man aber doch mehr zu
einer anderen Auffassung, nämlich dass die
Drehung des Turmdachs absichtlich - angeblich nach
dem Vorbild des Turms von Kloster Weißenburg - hergestellt
worden sei.
Alt
Infoschilder an der
Kirche
Neu
Die alten Schilder wurden durch neue Infotafeln
(rechts, anklicken für großes
Bild) ersetzt/ergänzt.
Das Grötzinger Ortswappen wird aus dem
badischen Wappen (linke Hälfte) und dem Turmwappen
der Grafen von Grötzingen gebildet.
Kirche von
Osten
Ursprünglich
stand an der Stelle des gotischen Chors ein Ostturm, dessen
Erdgeschoss den
Chorraum der Kirche darstellte, die Kirche war
eine Chorturmkirche.
Dieser östliche Turm
wurde später abgerissen und dann durch einen größeren
Chor ersetzt. Der heutige Westturm
wurde erst 1497 angefügt.
Ostwand der Kirche über dem Chor
Schloss Augustenburg
Dieses kleine
Schloss in einem Dorf entwickelte sich aus einem
Pfründehaus zum zunächst bescheidenen "Hohen Haus"und wurde
später zum Schloss erweitert. Es kam aber erst durch die
Zerstörung des Residenzschlosses in der Stadt Durlach 1689 zu
Ehren, als
der Markgraf notgedrungen einige Jahre hier in diesem
unzerstörten Schloss wohnte. Markgräfin Augusta-Maria von
Baden-Durlach,
die in Grötzingen ihren Alterssitz hatte, baute das
Schloss zu seiner heutigen Form aus und gab ihm ihren Namen. Im
19. Jahrhundert
wurde das Schloss die Heimat der Grötzinger Malerkolonie.
Info 2016
Informationen zu Augustenburg
Anklicken für großes Bild
Unteres Tor
Blick zum
Schloss
Oberes
Tor
Innenhof und Vorderfront
Eingangsbereich
Über der Tür das Allianzwappen Baden-Veldenz und
schräg darüber das Wappen Baden-
Holstein sowie eine Inschrift
Neben dem Schloss befindet sich das ehemalige Atelier des Malers
Otto Fikentscher, der das Schloss 1891 gekauft hatte.
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Einschub Malerkolonie
Manche Straßennamen erinnern noch an Künstler der
Malerkolonie.
Denkmal für den Maler F. Kallmorgen - Kreuzung
Kirchstraße/Augustenburgstraße
Gedenkstein an der Abzweigung Rathausgässle/Krumme
Straße
Der
Buntsandsteinblock zeigt über dem
Ortswappen einen Maler mit Palette und
darunter die Inschrift "Grötzingen
das badische Malerdorf". Er erinnert an die Zeit als unter
anderem mit Kallmorgen und Fikentscher bekannte Künstler die
Atmosphäre des Ortes schätzten und hier ihre Ateliers
einrichteten. Damals entstand die Grötzinger Malerkolonie.
Nachtrag 2024
Seit Herbst 2024 darf der Stadtteil offiziell die Zusatzbezeichnung "Historische Künstlerkolonie" führen.
Nachtrag Ende
Ende Einschub Künstlerkolonie
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Weiter mit dem Schloss
Das Schloss war nach einer grundlegenden Sanierung seit
Jahrzehnten ein Altenwohnheim.
Nach dem Ausscheiden der Pro Seniore Unternehmensgruppe
wurde es seit Sommer 2014
als Senioren-Zentrum Schloss Augustenburg
von der Haus-Edelberg-Unternehmens-
gruppe geführt.
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Nachtrag 2018/2019/2020
Seit dem 1. März 2018 ist jetzt
das Senioren-Zentrum wegen vorgesehener
umfangreicher
Sanierungs- und Umbaumaßnahmen geschlossen. Über diese nun
geplanten unangemessenen
Maßnahmen der Orpea Gruppe (Frankreich) wird
Anfang 2019 heftig diskutiert, da der Gesamt-
eindruck des Ensembles dadurch stark
beeinträchtigt wird: Ein Neubau beider
Seitenflügel in
größerer Form und ein mehrstöckiger Neubau im Norden.
Damals konnte wegen der fraglichen
Standfestigkeit einer hangwärtigen Stützmauer nach
Teilabriss und leicht angepasstem Bauplan
mit dem Neubau der Seitenflügel noch nicht begonnen werden.
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Nachtrag 2022
Nun hat Orpea das Interesse an einer hochwertigen Sanierung
wegen der unsicheren momentanen
Wirtschaftslage aufgegeben und sucht einen Käufer für den
gesamten Bereich, dessen Zukunft nun
leider ungewiss ist.
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Nachtrag 2023
Der Ortschaftsrat in Grötzingen möchte, dass das Schloss zu
einer Kultureinrichtung aller Karlsruher
Kulturhochschulen wird und so an die Tradition als Malerdorf
anknüpft.
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Zustand des Schlosses nach Teilabriss
Der verwaiste Innenhof 2020
Rückseite 2020
Große Teile beider Seitenflügel des vormaligen Seniorenheims
sind abgerissen . . .
. . . und ein Neubau hat Ende 2020 noch nicht begonnen .
. .
und ist auch 2023 nicht in Sicht
. . .
Wenigstens ist die Rück- und Südseite des Gebäudes vor
weiteren Wetterschäden jetzt gesichert. Der südliche
Seitenflügel (hier rechts) wurde gänzlich entfernt.
Der Schlosshof verwildert allmählich.
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Hinter Schloss und Kirche führt die Staigstraße über die
Staigbrücke.
An der Kreuzung Augustenburgstraße und Kirchstraße stand das
Gasthaus "Zum Schwan".
Mittlerweile sieht es hier so aus . . .
Augustenburgstraße, Blick von der
Fußgängerbrücke nach Westen. Das Gasthaus ist abgerissen,
der westliche Ortseingangist durch neue urbane Wohnblöcke
geprägt.
Augustenburgstraße, Blick von der Fußgängerbrücke nach Osten
Durch
diese Straße (ehemalige B10) ging
früher der gesamte Verkehr in und
aus Richtung Pfinztal.
Für die Grötzinger Anwohner stellte das jahrzehntelang
eine große Beeinträchtigung der Lebensqualität
dar. Seit 1999 wird der Durchgangsverkehr durch einen ca.
1000 m langen Straßentunnel (s. u.) geleitet.
Die Augustenburgstraße macht hier heute einen
kleinstädtischen Eindruck, aber . . .
. .
. wenn man genau beobachtet, kann man an
Hofform und rückwärtigen Scheunen noch ehemalige landwirtschaftliche
Anwesen erkennen.
Blickt man
auf die Rückseite (zwischen
Augustenburgstraße und Bahnlinie) der oben gezeigten Häuser
sieht man
die ehemaligen Scheunen wesentlich
deutlicher. Stellenweise wurden ehemalige Scheunen
wohl auch zu Wohn-
häusern (s.u.) um-/neugebaut.
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Grötzinger Tunnel der B 10 von Osten
Bild links: Die linke und die ganz rechte Fahrspur verlaufen
durch den Ort, die mittleren Spuren (Bild rechts) unter dem
Ort hindurch.
Niedrige(!) Straßenunterführung unter der Bahnlinie
Die Schienenstrecke von Karlsruhe nach Pforzheim/Stuttgart und
Bretten/Heilbronn ver-
läuft durch den Ort, trennt den nördlichen vom südlichem
Ortsteil und wird hier
von der
Verbindungsstraße zwischen den Ortsteilen unterquert.
S-Bahn der Karlsruher Verkehrsbetriebe
Die Bahngleise stellen eine Trennlinie durch den Ort dar. Die
Stadtbahn bietet aber
auch eine schnelle Verbindung des Stadtteils mit der Mitte von
Karlsruhe.
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Der Ortskern
Blick 2009 über den Rathausplatz zum Rathaus
Rathaus 2021
Die
Inschrift links befindet sich am linken Eckbalken des
ersten Obergeschosses in Höhe des Fensters und
weist darauf
hin, dass der Fachwerkoberbau 1668 auf das steinerne
Erdgeschoss aus dem 16. Jh. aufgesetzt wurde. An der linken
und
rechten unteren Gebäudekante sind Hochwassermarken (s. u.)
eingemeißelt.
Die Hochwassermarken zeigen, dass das Ortszentrum
öfter von der Pfinz überflutet wurde - und
das Wasser bis in das Rathaus lief.
Ziehbrunnen
und
Nachbildung eines Backhäusles auf dem Rathausplatz
Der Brunnen aus Buntsandstein und das Backhäusle standen früher
in Bauernhöfen.
Der Brunnenaufsatz ist eine prächtige Steinmetzarbeit. Das
Rebmesser im Mittelpunkt
erinnert an den früheren Weinbau.
Der Hottscheck-Brunnen beim Rathausplatz
Der
Wagen mit der aufgeladenen großen Glocke,
dem Bauern und den zwei Zugtieren erinnert
an eine Episode,
auf die der Spitzname "Hottscheck" der
Grötzinger zurückzuführen ist: Bei dem Versuch,
die im 30-jährigen Krieg
versteckte (andere Version = von Franzosen
gestohlene) Glocke der Grötzinger zurückzuholen, gab
es einen Streit
zwischen Grötzingern und Durlachern (andere Version =
Wolfartsweirern), die diese Glocke ebenfalls beanspruchten.
Schließlich einigte man sich aber darauf, die
vorgespannten Ochsen die Richtung nach Grötzingen oder
Durlach ent-
scheiden zu lassen. Auf den Zuruf "Hott Scheck, Gretzinge
zu" (= Rechts scheckiger Ochse, nach Grötzingen) zogen
die Ochsen die Glocke nach Grötzingen.
Tor des ehemaligen Gasthauses "Zur Kanne"
Das
Gasthaus wurde - wie große Teile des Dorfes - 1944
durch einen Luftangriff zerstört.
Der schön verzierte Torbereich (kleine Tür, Einfahrtstor,
Fenster) konnte erhalten und hier
aufgestellt werden. Es ist schade,
dass der Eindruck durch parkende Fahrzeuge
beein-
trächtigt wird.
Infoschild
beim obigen Tor
Der
rötliche Sandstein, der zu beiden Seiten des
Pfinztalausgangs ansteht, hat eine
gleichmäßige, feine Körnung, ist
leicht zu bearbeiten und haltbar. Deshalb
war er
jahrhundertelang ein beliebter Werkstein.
Begegnungszentrum Grötzingen
Die moderne Veranstaltungshalle mit Restaurant befindet sich in
der Nähe des Rathauses.
Studio des Grötzinger
Kettensägekünstlers G. Prochaska in der Niddastraße
Aus Baumstämmen und Brettern werden spektakuläre Kunstwerke
hergestellt.
Große Toreinfahrten der Häuser
erinnern noch an die bäuerliche Prägung des Orts.
Friedrichstraße 14/12 und 10 im Jahr 2009
Das linke Gebäude ist wohl
das älteste Haus Grötzingens und wurde 1463 erbaut. Beide
Gebäude
haben früher mit der rückwärtigen Scheune ein
zusammengehöriges Gehöft gebildet.Das Haus be-
herbergt einen Gastronomiebetrieb.
Das Nebengebäude
Auf dem linken Bild kann man die hinten quer stehende Scheune
erahnen.
Nachtrag 2024 zu dem oben gezeigten Komplex
Friedrichstraße 14 und 12
Der gesamte weiter oben gezeigte Bereich ist 2024 umgestaltet
worden. Neben dem
Restaurant 1463 gibt es hier nun auch
Übernachtungsmöglichkeiten.
Friedrichstraße 12 und 10
In diesem Gebäudeteil befindet sich das Restaurant 1463.
Bei schönem Wetter kann man auch im "Garten" Speisen und
Getränke genießen.
Nebengebäude Friedrichstraße 10
Das kleinere Nebengebäude war früher das Altenteil des Hofs,
heute gibt es hier zwei Apartments.
Die ehemalige Scheune
Vier Apartments befinden sich in der ehemaligen Scheune.
Nachtrag Ende
Eingang eines Bier- und
Eiskellers
An der
Bergseite der Friedrichstraße existieren noch große Keller,
in denen früher das Bier von Brauereien
der Umgebung kühl gelagert wurde. Im letzten Krieg
schützten die Keller die Bevölkerung bei Luftangriffen.
Auch in der Straße Im
Oberviertel findet man noch Anklänge an die Landwirtschaft.
3
Gehöft im Oberviertel
Das
(zusammengesetzte) Bild zeigt einen Dreiseithof in der
Straße Im Oberviertel:
Vorne Hoftor, Wohnhaus und Schuppen,
hinten (auf diesem Bild nicht sichtbar)
normalerweise die quer stehende Scheune.
Torbogen des obigen Hofs von
1604
Das Rebmesser im Wappen des Schlusssteins dürfte wohl auf einen
ehemaligen
Weinbauern und damit auf die frühere Bedeutung
des Weinbaus in Grötzingen
hinweisen.
Im Oberviertel
Links: In
den Dörfern standen die Häuser aus Platzmangel
im Ortskern oft sehr nah beieinander,
was die Gefahr der Ausbreitung eines Brandes erhöhte.
Rechts: Beim Blick in
den Zwischenraum beider Häuser wird ersichtlich, dass sich
die Dächer fast
berühren. Wie die Seitenwand des linken Hauses zeigt,
handelt es sich hier ebenfalls um ein Fach-
werkhaus, dessen Vorderfront (linkes Haus im linken Bild)
aber verputzt wurde.
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Erinnerungsstele an der Stelle
der ehemaligen Synagoge der kleinen jüdischen Gemeinde
in Grötzingen
Jüdischer Friedhof in der Straße Am Liepoldsacker
Für mehr Bilder vom Judenfriedhof das
Bild anklicken.
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Historische Ölmühle
an der Kreuzung An der Pfinz/Friedrichstraße
Mühlrad
Getriebe
Das Mühlrad wurde vom Wasser angetrieben und die Drehbewegung
vom Getriebe auf die oben liegende Längsachse übertragen.
Weitere Zahnräder (s. u.) übertrugen dann die Drehbewegung auf
die senkrecht stehenden Zentralachsen der Kollergänge.
Hanfreibe
Zwei unterschiedliche Kollergänge
Mahlgang
In der Hanfreibe wird der Hanf weich gemacht und zu
feinen Fasern gequetscht, um
leichter zu Hanfseilen gedreht werden zu können.
Im Mahlgang wurde Mahlgut zu
Maische zerquetscht. Die Maische kam dann in Tücher und das Öl
wurde durch Auswringen gewonnen.
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Ehemalige Situation (2009) am Mühlenwehr bei der
Straße "An der Pfinz"
Verlauf des ehemaligen Mühlgrabens
Aufstau der Pfinz durch ein Wehr und Abzweig des Mühlgrabens
(rechts), der zu einer der vielen früheren Grötzinger Mühlen führte.Der Verlauf
des ehemaligen Mühlgrabens wurde zusätzlich mit
blauer Farbe in die Karte oben rechts eingezeichnet. Nach
Abarbeiten des Wassers in der
Mühle floss das Wasser zurück in die Pfinz. Quelle: OpenStreetMap,
Ausschnitt, verändert
Situation 2021: Das Mühlenwehr
wurde abgebaut, der Mühlgraben ist
hier zugeschüttet, das
Wehrhaus und die Mauern in diesem Bereich wurden entfernt.
Eine kleine Anlage ("Pfinz Beach")
entstand am Ufer.
Der frühere Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser
an dem ehemalgen Mühlenwehr wurde durch eine
Fischtreppe/mehrstufige
Sohlgleite ausgeglichen. Die ökologische Durchgängigkeit der
Pfinz wurde so hier wieder hergestellt. Eine
Abfahrtsrampe, um Arbeiten an der
Sohlgleite zu ermöglichen, wurde am rechten Ufer erbaut.
Reste des ehemaligen Mühlgrabens kann man südlich der Straße
"An der Pfinz" noch erahnen.
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Nachtrag 2024
Aus dem verwilderten Mühlgraben (s.o) wurde der
Mühlgraben-Grünzug.
Quelle Karte: OpenStreetMap
Der Grünzug
Spielpunkt im Grünzug
Der ehemalige Einlass des Mühlgrabens in die frühere
Mühle
Die unterschiedliche Pflasterung ist ein Hinweis auf den
ehemaligen Wasserlauf.
Informationsschild zum Mühlgraben - siehe Bild oben
links (Ausschnitt)
Noch ein Hinweis zum Begriff Feindhagquelle, der im
obigen Text erwähnt wird:
Straße "Feindhag"
Siehe Karte am Anfang des Nachtrags.
Information aus einer Tafel des "Historischen Rundgangs" von
Grötzingen
Ausschnitt, verändert
Nachtrag Ende
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Die Pfinz in der Ortsmitte
Das kanalisierte Bett der
Pfinz ist eine weitere Trennlinie zwischen den Ortsteilen.
Früher
war die Lage an der Pfinz für die Wasserversorgung
des Dorfs günstig, sie brachte aber
auch eine ständige Hochwassergefahr
mit sich, die erst durch die Pfinzkorrektion in der
zweiten Hälfte des 20. Jhds gebannt wurde.
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Nachtrag 2017
Die Pfinz soll in der Ortsmitte durch teilweisen Rückbau der
seitlichen Buntsandsteinmauern
wieder etwas natürlicher werden.
Nachtrag Ende
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Von der
Pfinz zweigte früher der Floßkanal ab, über den u.a. die
Werksteine aus den Steinbrüchen der Umgebung "verschifft"
wurden. Die Straße
"Am Floßgraben" weist auf den früheren Floßkanal hin, der
vom Ende des 17. Jhs bis 1822 nach Durlach
und weiter (als Steinkanal) nach Karlsruhe führte.
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Ehemaliges Hühnerlochwehr
Situation 1914
Bis zur
Pfinzregulierung um 1950 floß die Pfinz hier vorbei. Die
Nachbildung eines ehemaligen Wehres erinnert an das
ehemaligen Flußbett
der Pfinz. Das Wehr regelte damals den Abfluß in den
Gießbach, einen ganz frühen Pfinzverlauf (siehe Karte).
Quelle Karte:
Topographische Karte 1 : 25 000 des Großherzoglich
Topographischen Bureaus von 1914, Ausschnitt, verändert
Die Pfinz am westlichen Ortsende von Grötzingen
Stauanlage an der Westgrenze des Stadtteils Grötzingen
Links (bei dem angestauten
Schmutz) fließt die Pfinz (unteres Bild) weiter
in Richtung
Durlach. Rechts unter
dem Steg befindet sich ein Überlaufwehr (siehe
weiter unten) in
den Pfinzentlastungskanal,
Pfinzlauf in Richtung Durlach
Überlaufwehr und Pfinzentlastungskanal
Am
Überlaufwehr fließt bei normalem Wasserstand das meiste
Wasser in den Pfinzlauf weiter, über das Wehr strömt
nur eine Restmenge. Bei Hochwasser läuft dann
Überschusswasser in den Entlastungskanal (=> Karte unten)
über.
Auf diese Weise wird Durlach vor
Überschwemmungen bewahrt und auch die früher immer
sumpfigen Flächen im
Bereich der Kinzig-Murg-Niederung um Durlach konnten
trockengelegt und von der Landwirtschaft genutzt werden.
Pfinz und Pfinzentlastungskanal
Quelle: OpenTopoMap (CC-BY-SA)
Ausschnitt, verändert
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Niddaplatz
Die große Holzkomposition von Prochaska ist ein Anzeichen dafür,
dass der Ort auch heute noch eine Heimstätte der
Kunst ist.
Diese Plastik belebte 2010 den Platz.
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In der Peripherie
Grötzingens entstanden mit dem Wachstum von Stadt und Vorort
neue Wohngebiete, wie schon in der Karte am
Anfang sichtbar wurde. Als Beispiel für die Neubaugebiete
möge hier die Straße "Im Speitel" dienen.
Im Speitel - Nordseite
Die Straße verläuft am Fuß von Knittelberg und Rothberg in
west-östlicher Richtung. Die Häuser an der Nordseite sind an den
Hang
angelehnt. Durch die dichte Bebauung ist die Parksituation und
damit auch die Durchfahrt mittlerweile sehr problematisch geworden.
Die großen Wohnblocks im Westteil der Straße gehen nach Osten in
Reihen- und Einzelhäuser über.
Im Speitel - Reihenhäuser
Im Speitel - Blick zu noch vorhandenen Weinbergen, die heute vom
Staatsweingut Durlach bewirtschaftet werden.
Bilder ohne Datum vom April 2009
Folgt man der im südlichen Ortsteil von der Staigstraße nach
Süden abzweigenden
Straße Ringelberghohl, kommt man zu einem prächtigen Hohlweg.
Anfang der eigentlichen Ringelberghohl und Infoschilder
Infoschilder am Weganfang
Das linke
Schild (verändert) zeigt, dass Grötzingen am Rand des
Kraichgaus mit seiner Lössbedeckung liegt.
Das rechte Schild gibt Hinweise auf die Flora und Fauna
eines Hohlwegs.
Lösshohlweg
Links oben
sieht man den gelblichen Löss, in den der Hohlweg eingetieft
ist. Ständige Benutzung
(Fuhrwerke, Menschen, Vieh) hat das Gefüge des Lösses,
der den Untergrunds des Wegs bildet,
zerstört. Durch ablaufendes Regenwasser wurde der Weg
infolge der Abtragung von Feinmaterial
ständig vertieft und dabei die Seitenwände
übersteilt. Heute ist die Hohlwegsohle
asphaltiert, der
Hohlweg wird nicht mehr vertieft, die steilen Seitenwände
flachen seitdem allmählich ab.
Lösssteilwand
Der Löss
ist ein gelbliches, weiches, standfestes äolisches
Sedimentgestein. Staubkörnchen wurden
während der Eiszeit am Rand des Oberrheingrabens vom
Wind zu einer dicken Schicht zusammen-
getragen und schließlich durch dünne Kalkhüllen miteinander
verkittet.
Die
Ringelberghohl mündet
als ein alter
Verbindungsweg zwischen Dorf und Feldflur schließlich in den
Äckern und
Streuobstwiesen am Rand des Kraichgaus.
Im Herbst bietet der Hohlweg ein besonders schönes Bild.
Der Grötzinger Baggersee
liegt nördlich von Grötzingen
Benachbart ist das
Weingartener Moor (nicht mehr auf Karlsruher
Gemarkung).
Der Grötzinger Baggersee und
der Bruchwald Grötzingen gehören noch zur Karlsruher
Gemarkung. Die Gemarkungsgrenze (gestrichelte Linie
in rechter Karte) verläuft entlang des Werrenhäuslesgrabens,
der von Werrabronn diagonal von Südost nach Nordnordwest
durch beide Karten
zieht. Bruchwald und Weingartener Moor sind ein gemeinsames
Naturschutzgebiet. Deshalb wird das Moor hier
mitbehandelt - auch wenn es sich
außerhalb des Karlsruher Bereichs
befindet. Bruchwald und Moor liegen in
der Randsenke bzw.im Areal des ehemaligen
Kinzig-Murg-Stroms.
Frühere Fließgewässer sind hier
allmählich verlandet und haben ein
Feuchtgebiet hinterlassen.
Im Bereich der Randsenke/Kinzig-Murg-Rinne konnte sich in tiefer liegendenTeilen des Bruchwals (Bild R. Six) wegen des feuchten
Jahres 2024 wieder Wasser ansammeln und so an den ehemaligen Kinzig-Murg-Strom erinnern.
Der Baggersee und der
Moorsee (ehemaliger Torfstich => alte Karte) sind anthropogen. Der zwischen
Grötzingen und Weingarten
gelegene Bereich ist heute ein
beliebtes Naherholungsgebiet.
Quelle der Karten: OpenTopoMap
Ausschnitt, verändert. Topographische Karte 1 : 25 000 des
Großherzoglich Topographischen
Bureaus von 1914, Ausschnitt
Der
Baggersee
Die meisten folgenden Bilder wurden am
28. 04.2018
aufgenommen.
Blick über den Teilbereich Freizeitsee des Grötzinger
Baggersees
Hier darf stellenweise in jeweils abgegrenzten Zonen
gebadet, getaucht, geangelt und eingeschränkt Wassersport
betrieben werden.
Nutzungsbereiche
Vier Bilder (12. 11. 2024) zur Ergänzung von R. Six zur Verfügung gestellt.
Eine Karte der einzelnen Zonen kann man unter einem externen
Link zum Baggersee
finden.
Große Teile um den Freizeitsee sind eingezäunt, damit der umliegende Naturschutzbereich nicht
durch
Unvernünftige betreten wird,
Auch die Umgebung des Naturschutzsees ist weitgehend
eingezäunt.
Im Frühling blüht überall der Bärlauch.
Blick über den Naturschutzsee
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Das Weingartener Moor
Da das Moor im gemeinsamen Naturschutzgebiet liegt, wird es hier auch behandelt,
obwohl es schon zur Gemarkung Weingarten
gehört
.
Das Niedermoor bildete sich im Feuchtgebiet der
Randsenke/der Kinzig-Murg-Rinne
und ist
vom Parkplatz an der B3 leicht zu erreichen..
Quelle der Abbildung:OpenTopoMap, Ausschnitt,
verändert
Auf einem Bohlenweg kann man einen kleinen, interessanten
Rundgang durch das Moorgebiet machen.
Man gelangt zu einem Beobachtungsstand . . .
. . . von dem aus man den See - einen ehemaligen
Torfstich - überblickt . . .
. . . und Wasservögel beobachten kann.
Aiuch eine vielfältige Pflanzenwelt erfreut noch den
Besucher des Moores, ist aber - wie das
gesamte Moor - durch zunehmende Trockenheit (2018) gefährdet.
Rote
Lichtnelke
Echte Goldnessel
Ufer-Wolfstrapp
Gelbe Schwertlilie?
Allerdings sollte man das Weingartener Moor während der
wärmeren Jahreszeiten nicht ohne ausreichenden Mückenschutz
besuchen, denn es
wimmelt dort von Stechmücken.
Zu
Grötzingen gehört auch der Bereich "Auf der Roßweid" des
Karlsruher Gewerbegebiets
Nordost
Bilder ohne Datum vom April
2009
Copyright
P. H.
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