Grötzingen
 mit Grötzinger Baggersee und Weingartener Moor


Bilder ohne Datum vom April 2009


Das Kirchviertel

     
Die evangelische Kirche
Eine   Besonderheit und das  Wahrzeichen von  Grötzingen ist das verdrehte  Dach des Westturms.
Auf die oft diskutierte Frage, ob die Dachdrehung bewusst gezimmert oder nachträglich entstanden
sei, gibt das linke  Informationsschild
(s.u.) eine  Antwort.  Mittlerweile neigt man aber doch mehr zu
einer anderen  Auffassung, nämlich dass die  Drehung des  Turmdachs absichtlich - angeblich nach
dem Vorbild des Turms von Kloster Weißenburg - hergestellt worden sei.

  
 
Alt                    Infoschilder an der Kirche                    Neu

Die alten Schilder wurden durch neue Infotafeln (rechts, anklicken für großes Bild) ersetzt/ergänzt.
 Das Grötzinger Ortswappen wird aus dem badischen  Wappen (linke Hälfte) und dem Turmwappen
der Grafen von Grötzingen gebildet.


Kirche von Osten
Ursprünglich stand an der Stelle des gotischen Chors ein Ostturm, dessen Erdgeschoss den
Chorraum der  Kirche darstellte, die Kirche war eine Chorturmkirche. Dieser östliche  Turm
wurde später abgerissen und dann durch einen größeren 
Chor ersetzt. Der heutige Westturm
wurde erst 1497 angefügt.


  
       Ostwand der Kirche über dem Chor
Die beiden senkrechten Steinreihen an der Kirchenostwand weisen noch auf den ehemaligen Ostturm hin. Diese Steine
waren die Nordwest- und Südwestkante/die Ecksteine des früheren Kirchturms.


   
Der Chorraum
Der  Chor und das hölzerne  Kruzifix sind gotisch. Älter sind die  Fresken, die den  Triumphbogen  (Durchgang zum Chorraum) schmücken.
Dargestellt sind die fünf törichten und die fünf klugen Jungfrauen. Das Bild rechts zeigt einen Ausschnitt aus der rechten Seite des Bogens.

   
Die Vorhalle des Westturms
Im Untergeschoss des Westturms findet man ein schönes Kreuzrippengewölbe (Netzgewölbe) mit
Steinköpfen an einigen Rippenverzweigungen.

Kirche und Schloss Augustenburg prägen maßgeblich das Kirchviertel.


Schloss Augustenburg
Dieses kleine  Schloss in einem Dorf entwickelte sich aus einem  Pfründehaus zum zunächst bescheidenen "Hohen Haus"und wurde
später zum Schloss erweitert. Es kam aber erst durch die Zerstörung des Residenzschlosses in der Stadt Durlach 1689 zu Ehren, als
der Markgraf notgedrungen einige Jahre hier in diesem unzerstörten Schloss wohnte. Markgräfin Augusta-Maria von Baden-Durlach,
 die in Grötzingen ihren Alterssitz hatte, baute das Schloss zu seiner heutigen Form aus und gab ihm ihren Namen. Im 19. Jahrhundert
wurde das Schloss die Heimat der Grötzinger Malerkolonie.

   
                                  Info 2016             Informationen zu Augustenburg                               Anklicken für großes Bild

  

Unteres Tor                          Blick zum Schloss                                Oberes Tor          



Innenhof und Vorderfront


Eingangsbereich

Über der Tür das Allianzwappen Baden-Veldenz und schräg darüber das Wappen Baden-
Holstein sowie eine Inschrift

   
Neben dem Schloss befindet sich das ehemalige Atelier des Malers Otto Fikentscher, der das Schloss 1891 gekauft hatte.
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Einschub Malerkolonie






Manche Straßennamen erinnern noch an Künstler der Malerkolonie.

   
Denkmal für den Maler F. Kallmorgen - Kreuzung Kirchstraße/Augustenburgstraße



   

Gedenkstein an der Abzweigung Rathausgässle/Krumme Straße
Der   Buntsandsteinblock  zeigt  über dem  Ortswappen  einen  Maler mit  Palette und darunter die  Inschrift  "Grötzingen
das badische Malerdorf". Er erinnert an die Zeit als unter anderem mit Kallmorgen und Fikentscher bekannte Künstler die
 Atmosphäre des Ortes schätzten und hier ihre Ateliers einrichteten. Damals entstand die Grötzinger Malerkolonie.

Nachtrag 2024
Seit Herbst 2024 darf der Stadtteil offiziell die Zusatzbezeichnung  "Historische Künstlerkolonie" führen.
Nachtrag Ende
Ende Einschub Künstlerkolonie
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Weiter mit dem Schloss
Das Schloss war nach einer grundlegenden Sanierung seit Jahrzehnten ein Altenwohnheim.
Nach dem  Ausscheiden der Pro Seniore Unternehmensgruppe wurde es seit Sommer 2014
als  Senioren-Zentrum  Schloss  Augustenburg von der  Haus-Edelberg-Unternehmens-
gruppe geführt.

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Nachtrag 2018/2019/2020
Seit  dem 1. März 2018  ist  jetzt  das  Senioren-Zentrum  wegen  vorgesehener umfangreicher 
Sanierungs- und Umbaumaßnahmen geschlossen. Über diese nun geplanten unangemessenen
Maßnahmen der
Orpea Gruppe (Frankreich) wird Anfang 2019 heftig diskutiert, da der Gesamt-
eindruck des  Ensembles  dadurch  stark beeinträchtigt wird:
Ein  Neubau beider Seitenflügel in
größerer  Form und ein mehrstöckiger Neubau im Norden.
Damals konnte wegen der fraglichen
Standfestigkeit einer hangwärtigen Stützmauer  nach Teilabriss und leicht angepasstem Bauplan
mit dem Neubau der Seitenflügel noch nicht begonnen werden.
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Nachtrag 2022
Nun hat Orpea das Interesse an einer hochwertigen Sanierung wegen der unsicheren momentanen
Wirtschaftslage aufgegeben und sucht einen Käufer für den gesamten Bereich, dessen Zukunft nun
leider ungewiss ist.
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Nachtrag 2023
Der Ortschaftsrat in Grötzingen möchte, dass das Schloss zu einer Kultureinrichtung aller Karlsruher
Kulturhochschulen wird und so an die Tradition als Malerdorf anknüpft.
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Zustand des Schlosses nach Teilabriss


Der verwaiste Innenhof 2020


Rückseite 2020

Große Teile beider Seitenflügel des vormaligen Seniorenheims sind abgerissen . . .

   

. . .
und ein Neubau hat Ende 2020 noch nicht begonnen . . .


und ist auch 2023 nicht in Sicht . . .
Wenigstens ist die Rück- und Südseite des Gebäudes vor weiteren Wetterschäden jetzt gesichert. Der südliche
 Seitenflügel (hier rechts)  wurde gänzlich entfernt.


Der Schlosshof verwildert allmählich.
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Hinter Schloss und Kirche führt die Staigstraße über die Staigbrücke.




An der Kreuzung Augustenburgstraße und Kirchstraße stand das Gasthaus "Zum Schwan".


Mittlerweile sieht es hier so aus . . .
Augustenburgstraße, Blick von der Fußgängerbrücke nach Westen. Das Gasthaus ist abgerissen,
der westliche Ortseingangist durch neue urbane Wohnblöcke geprägt.

 
Augustenburgstraße, Blick von der Fußgängerbrücke nach Osten
Durch diese  Straße (ehemalige  B10) ging  früher  der   gesamte  Verkehr in und aus  Richtung  Pfinztal.
Für die Grötzinger  Anwohner stellte das jahrzehntelang eine große Beeinträchtigung der Lebensqualität
dar. Seit 1999 wird der Durchgangsverkehr durch einen ca. 1000 m langen Straßentunnel (s. u.) geleitet.

Die Augustenburgstraße macht hier heute einen kleinstädtischen Eindruck, aber  . . .


  
. . .  wenn man genau beobachtet, kann man an Hofform und rückwärtigen Scheunen noch ehemalige landwirtschaftliche
Anwesen
erkennen.

   
Blickt man auf die Rückseite (zwischen  Augustenburgstraße und Bahnlinie) der oben gezeigten  Häuser sieht man
die  ehemaligen  Scheunen  wesentlich deutlicher. Stellenweise wurden ehemalige  Scheunen wohl auch zu  Wohn-
häusern (s.u.) um-/neugebaut.




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Grötzinger Tunnel der B 10 von Osten
Bild links: Die linke und die ganz rechte Fahrspur verlaufen durch den Ort, die mittleren Spuren (Bild rechts) unter dem
 Ort hindurch.


Niedrige(!) Straßenunterführung unter der Bahnlinie
Die Schienenstrecke von Karlsruhe nach Pforzheim/Stuttgart und Bretten/Heilbronn ver-
läuft durch den Ort, trennt den 
nördlichen vom südlichem  Ortsteil und wird hier von der
Verbindungsstraße zwischen den Ortsteilen unterquert.


S-Bahn der Karlsruher Verkehrsbetriebe
Die Bahngleise stellen eine Trennlinie durch den Ort dar. Die Stadtbahn bietet aber
auch eine schnelle Verbindung des Stadtteils mit der Mitte von Karlsruhe.
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Der Ortskern



Blick
2009 über den Rathausplatz zum Rathaus

   
Rathaus 2021
Die  Inschrift links befindet sich am linken  Eckbalken des ersten  Obergeschosses in Höhe des  Fensters und weist darauf
hin, dass der Fachwerkoberbau 1668 auf das steinerne Erdgeschoss aus dem 16. Jh. aufgesetzt wurde. An der linken und
rechten unteren Gebäudekante sind Hochwassermarken (s. u.) eingemeißelt.


  
Die  Hochwassermarken zeigen, dass das  Ortszentrum öfter von der   Pfinz überflutet wurde - und
das Wasser bis in das Rathaus lief.




    
Ziehbrunnen und Nachbildung eines Backhäusles auf dem Rathausplatz
Der Brunnen aus Buntsandstein und das Backhäusle standen früher in Bauernhöfen.


Der Brunnenaufsatz ist eine prächtige Steinmetzarbeit. Das Rebmesser im Mittelpunkt
erinnert an den früheren Weinbau.


Der Hottscheck-Brunnen beim Rathausplatz
Der  Wagen mit der  aufgeladenen großen  Glocke, dem  Bauern und den  zwei  Zugtieren erinnert an eine  Episode,
auf die der  Spitzname  "Hottscheck" der  Grötzinger  zurückzuführen ist: Bei dem  Versuch, die im 30-jährigen  Krieg
versteckte (andere  Version = von  Franzosen gestohlene)  Glocke der Grötzinger zurückzuholen, gab es einen Streit
zwischen Grötzingern und Durlachern (andere Version = Wolfartsweirern), die diese Glocke ebenfalls beanspruchten.
 Schließlich  einigte man sich aber darauf, die vorgespannten Ochsen die  Richtung nach Grötzingen oder Durlach ent-
scheiden zu lassen. Auf den Zuruf "Hott Scheck, Gretzinge zu" (= Rechts scheckiger Ochse, nach Grötzingen) zogen
 die Ochsen die Glocke nach Grötzingen.



Tor des ehemaligen Gasthauses "Zur Kanne"
Das  Gasthaus wurde - wie große Teile des  Dorfes - 1944 durch einen Luftangriff zerstört.
Der schön verzierte Torbereich (kleine Tür, Einfahrtstor, Fenster)  konnte erhalten und hier
 aufgestellt   werden. Es  ist  schade, dass der  Eindruck durch parkende  Fahrzeuge beein-
trächtigt wird.



Infoschild beim obigen Tor
Der rötliche Sandstein, der zu beiden Seiten des Pfinztalausgangs ansteht, hat eine
gleichmäßige,  feine  Körnung, ist  leicht  zu  bearbeiten und  haltbar. Deshalb war er
jahrhundertelang ein beliebter Werkstein.



Begegnungszentrum Grötzingen
Die moderne Veranstaltungshalle mit Restaurant befindet sich in der Nähe des Rathauses.


Studio des Grötzinger Kettensägekünstlers G. Prochaska in der Niddastraße
Aus Baumstämmen und Brettern werden spektakuläre Kunstwerke hergestellt.

  

  
Große Toreinfahrten der Häuser erinnern noch an die bäuerliche Prägung des Orts.


Friedrichstraße 14/12 und 10 im Jahr 2009
Das linke  Gebäude ist wohl das älteste Haus Grötzingens  und wurde 1463 erbaut. Beide Gebäude
haben früher mit der rückwärtigen  Scheune ein zusammengehöriges  Gehöft gebildet.Das Haus be-
herbergt einen Gastronomiebetrieb.

  
Das Nebengebäude
Auf dem linken Bild kann man die hinten quer stehende Scheune erahnen.

Nachtrag 2024  zu dem oben gezeigten Komplex


Friedrichstraße 14 und 12

Der gesamte weiter oben gezeigte Bereich ist 2024 umgestaltet worden. Neben dem
Restaurant 1463 gibt es hier nun auch Übernachtungsmöglichkeiten.


Friedrichstraße 12 und 10
In diesem Gebäudeteil befindet sich das Restaurant 1463.


Bei schönem Wetter kann man auch im "Garten" Speisen und Getränke genießen.


Nebengebäude Friedrichstraße 10
Das kleinere Nebengebäude war früher das Altenteil des Hofs, heute gibt es hier zwei Apartments.


Die ehemalige Scheune
Vier Apartments befinden sich in der ehemaligen Scheune.

   

Nachtrag Ende


Eingang eines Bier- und Eiskellers
An der Bergseite der Friedrichstraße existieren noch große Keller, in denen früher das Bier von Brauereien
 der Umgebung kühl gelagert wurde. Im letzten Krieg schützten die Keller die Bevölkerung bei Luftangriffen.


  
Auch in der Straße Im Oberviertel findet man noch Anklänge an die Landwirtschaft.

3
Gehöft im Oberviertel
Das (zusammengesetzte) Bild zeigt einen Dreiseithof in der Straße Im Oberviertel:
Vorne  Hoftor,  Wohnhaus  und  Schuppen, hinten (auf  diesem  Bild nicht sichtbar)
normalerweise die quer stehende Scheune.



Torbogen des obigen Hofs von 1604
Das Rebmesser im Wappen des Schlusssteins dürfte wohl auf einen ehemaligen
Weinbauern und  damit auf die frühere  Bedeutung des  Weinbaus in  Grötzingen
hinweisen.

     
Im Oberviertel
Links: In den  Dörfern standen die  Häuser aus Platzmangel im Ortskern oft sehr nah beieinander,
was die Gefahr der Ausbreitung eines Brandes erhöhte.

Rechts: Beim  Blick in den Zwischenraum beider Häuser wird ersichtlich, dass sich die Dächer fast
berühren. Wie die Seitenwand des linken Hauses zeigt, handelt es sich hier ebenfalls um ein Fach-
werkhaus, dessen Vorderfront (linkes Haus im linken Bild) aber verputzt wurde.
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Erinnerungsstele an der Stelle der ehemaligen Synagoge der kleinen jüdischen Gemeinde
in Grötzingen


Jüdischer Friedhof in der Straße Am Liepoldsacker
Für mehr Bilder vom Judenfriedhof das Bild anklicken.
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 Historische Ölmühle
an der Kreuzung An der Pfinz/Friedrichstraße



   
Mühlrad                                                                                     Getriebe
Das Mühlrad wurde vom Wasser angetrieben und die Drehbewegung vom Getriebe auf die oben liegende Längsachse übertragen.
Weitere Zahnräder (s. u.) übertrugen dann die Drehbewegung auf die senkrecht stehenden Zentralachsen der Kollergänge.

   
Hanfreibe                  Zwei unterschiedliche Kollergänge                           Mahlgang
In der Hanfreibe wird der  Hanf weich gemacht und zu feinen  Fasern
gequetscht, um leichter zu Hanfseilen gedreht werden zu können.
 
Im Mahlgang wurde Mahlgut zu Maische zerquetscht. Die Maische kam dann in Tücher und das Öl wurde durch Auswringen gewonnen.
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                Ehemalige Situation (2009) am Mühlenwehr bei der Straße "An der Pfinz"                   Verlauf des ehemaligen Mühlgrabens                         
Aufstau der Pfinz durch ein Wehr und Abzweig des Mühlgrabens (rechts), der zu einer
der vielen früheren Grötzinger Mühlen führte.Der Verlauf
des ehemaligen  Mühlgrabens wurde zusätzlich mit  blauer  Farbe in
die Karte oben rechts  eingezeichnet. Nach Abarbeiten des Wassers in der
 Mühle floss das
Wasser zurück in die Pfinz. Quelle: OpenStreetMap, Ausschnitt, verändert


Situation 2021: Das  Mühlenwehr  wurde  abgebaut, der   Mühlgraben ist  hier  zugeschüttet, das
Wehrhaus und die Mauern in diesem Bereich wurden entfernt. Eine kleine Anlage ("Pfinz Beach")
 entstand am Ufer.


Der frühere Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterwasser an dem ehemalgen Mühlenwehr wurde durch eine Fischtreppe/mehrstufige
Sohlgleite ausgeglichen. Die ökologische Durchgängigkeit der Pfinz wurde
so hier wieder hergestellt. Eine Abfahrtsrampe, um Arbeiten an der
Sohlgleite zu ermöglichen, wurde am rechten Ufer erbaut.

   
Reste des ehemaligen Mühlgrabens kann man südlich der Straße "An der Pfinz" noch erahnen.
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Nachtrag 2024
Aus dem verwilderten Mühlgraben (s.o) wurde der Mühlgraben-Grünzug.


Quelle Karte: OpenStreetMap



Der Grünzug




Spielpunkt im Grünzug


Der ehemalige Einlass des Mühlgrabens in die frühere Mühle
Die unterschiedliche Pflasterung ist ein Hinweis auf den ehemaligen Wasserlauf.


Informationsschild zum Mühlgraben - siehe Bild oben links (Ausschnitt)

Noch ein Hinweis zum Begriff Feindhagquelle, der im obigen Text erwähnt wird:


Straße "Feindhag"
Siehe Karte am Anfang des Nachtrags.


Information aus einer Tafel des "Historischen Rundgangs" von Grötzingen
Ausschnitt, verändert

Nachtrag Ende
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Die Pfinz in der Ortsmitte

Das kanalisierte  Bett der Pfinz ist eine weitere Trennlinie zwischen den Ortsteilen. Früher
war die Lage an der Pfinz für die  Wasserversorgung des  Dorfs günstig, sie brachte  aber
 auch eine  ständige  Hochwassergefahr  mit  sich, die erst durch die  Pfinzkorrektion in der
zweiten Hälfte des 20. Jhds gebannt wurde.
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Nachtrag 2017
Die Pfinz soll in der Ortsmitte durch teilweisen Rückbau der seitlichen Buntsandsteinmauern
wieder etwas natürlicher werden.
Nachtrag Ende
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Von der Pfinz zweigte früher der Floßkanal ab, über den u.a. die Werksteine aus den Steinbrüchen der Umgebung "verschifft"
wurden.
Die Straße "Am Floßgraben" weist auf den früheren Floßkanal hin, der vom Ende des 17. Jhs bis 1822 nach Durlach
und weiter (als Steinkanal) nach Karlsruhe führte.

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             Ehemaliges Hühnerlochwehr                                                                           Situation  1914
Bis zur Pfinzregulierung um 1950 floß die Pfinz hier vorbei. Die Nachbildung eines ehemaligen Wehres erinnert an das ehemaligen Flußbett
der Pfinz. Das Wehr regelte damals den Abfluß in den Gießbach, einen ganz frühen Pfinzverlauf (siehe Karte).

Quelle Karte: Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen Bureaus von 1914, Ausschnitt, verändert


Die Pfinz am westlichen Ortsende von Grötzingen


Stauanlage an der Westgrenze des Stadtteils Grötzingen

Links (bei dem angestauten  Schmutz)  fließt die  Pfinz (unteres Bild) weiter in  Richtung
Durlach.
Rechts unter dem  Steg befindet sich ein  Überlaufwehr (siehe weiter unten) in
den Pfinzentlastungskanal,


Pfinzlauf in Richtung Durlach

  
Überlaufwehr und Pfinzentlastungskanal
Am Überlaufwehr fließt bei normalem Wasserstand das meiste Wasser in den Pfinzlauf weiter, über das Wehr strömt
nur eine  Restmenge. Bei Hochwasser läuft dann  Überschusswasser in den Entlastungskanal (=> Karte unten) über.
Auf diese  Weise  wird  Durlach vor  Überschwemmungen bewahrt und auch die  früher immer sumpfigen  Flächen im
 Bereich der Kinzig-Murg-Niederung um Durlach konnten trockengelegt und von der Landwirtschaft genutzt werden.


Pfinz und Pfinzentlastungskanal
Quelle: 
OpenTopoMap (CC-BY-SA) Ausschnitt, verändert
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Niddaplatz
Die große Holzkomposition von Prochaska ist ein Anzeichen dafür, dass der Ort auch heute noch eine Heimstätte der
 Kunst ist.


Diese Plastik belebte 2010 den Platz.
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In der Peripherie Grötzingens entstanden mit dem Wachstum von Stadt und Vorort neue Wohngebiete, wie schon in der Karte am
Anfang  sichtbar wurde. Als Beispiel für die Neubaugebiete möge hier die Straße "Im Speitel" dienen.

   
Im Speitel - Nordseite
Die Straße verläuft am Fuß von Knittelberg und Rothberg in west-östlicher Richtung. Die Häuser an der Nordseite sind an den Hang
angelehnt. Durch die dichte Bebauung ist die Parksituation und damit auch die Durchfahrt mittlerweile sehr problematisch
geworden.

Die großen Wohnblocks im Westteil der Straße gehen nach Osten in Reihen- und Einzelhäuser über.


Im Speitel - Reihenhäuser

   
Im Speitel - Blick zu noch vorhandenen Weinbergen, die heute vom Staatsweingut Durlach bewirtschaftet werden.

Bilder ohne Datum vom April 2009





Folgt man der im südlichen Ortsteil von der Staigstraße nach Süden abzweigenden
Straße Ringelberghohl, kommt man zu einem prächtigen Hohlweg.


Anfang der eigentlichen Ringelberghohl und Infoschilder

  
Infoschilder am Weganfang
Das linke Schild (verändert) zeigt, dass Grötzingen am Rand des Kraichgaus mit seiner Lössbedeckung liegt.
Das rechte Schild gibt Hinweise auf die Flora und Fauna eines Hohlwegs.



Lösshohlweg
Links oben sieht man den gelblichen Löss, in den der Hohlweg eingetieft ist. Ständige Benutzung
(Fuhrwerke, Menschen, Vieh) hat das Gefüge des  Lösses, der den Untergrunds des Wegs bildet, 
zerstört. Durch ablaufendes Regenwasser wurde der Weg infolge der Abtragung von Feinmaterial
  ständig vertieft und dabei die   Seitenwände   übersteilt. Heute  ist die  Hohlwegsohle asphaltiert, der
Hohlweg wird nicht mehr vertieft, die steilen Seitenwände flachen seitdem allmählich ab.


  
Lösssteilwand
Der Löss ist ein gelbliches, weiches, standfestes äolisches Sedimentgestein. Staubkörnchen wurden
während der Eiszeit am Rand des Oberrheingrabens vom Wind zu einer dicken Schicht zusammen-
getragen und schließlich durch dünne Kalkhüllen miteinander verkittet.


  
Die Ringelberghohl mündet als ein alter Verbindungsweg zwischen Dorf und Feldflur schließlich in den Äckern und
Streuobstwiesen am Rand des Kraichgaus.




Im Herbst bietet der Hohlweg ein besonders schönes Bild
.



  Der Grötzinger Baggersee liegt nördlich von Grötzingen
 Benachbart ist das Weingartener Moor (nicht mehr auf Karlsruher Gemarkung).

     
Der Grötzinger  Baggersee
und der  Bruchwald  Grötzingen gehören noch zur  Karlsruher  Gemarkung. Die Gemarkungsgrenze (gestrichelte Linie
in rechter Karte) verläuft entlang des  Werrenhäuslesgrabens, der von  Werrabronn diagonal von  Südost nach Nordnordwest durch beide Karten
zieht. Bruchwald und Weingartener  Moor sind ein gemeinsames Naturschutzgebiet. Deshalb wird das Moor hier mitbehandelt - auch wenn es sich
 außerhalb des  Karlsruher  Bereichs befindet.  Bruchwald und  Moor liegen  in der  Randsenke bzw.im  Areal des ehemaligen  Kinzig-Murg-Stroms.
Frühere Fließgewässer sind  hier allmählich  verlandet  und haben ein  Feuchtgebiet hinterlassen.

   
  Im Bereich der Randsenke/Kinzig-Murg-Rinne konnte sich
in tiefer liegendenTeilen des  Bruchwals (Bild R. Six) wegen des feuchten
 Jahres 2024
wieder Wasser ansammeln und so an den ehemaligen Kinzig-Murg-Strom erinnern.

 Der  Baggersee und der  Moorsee (ehemaliger Torfstich => alte Karte) sind anthropogen. Der zwischen Grötzingen und Weingarten
 gelegene Bereich ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Quelle der Karten: OpenTopoMap Ausschnitt, verändert. Topographische Karte  1 : 25 000 des Großherzoglich Topographischen
Bureaus von 1914,
Ausschnitt



Der Baggersee
 

Die meisten folgenden Bilder  wurden am 28. 04.2018 aufgenommen.

 
Blick über den Teilbereich Freizeitsee des Grötzinger Baggersees
Hier darf stellenweise in jeweils abgegrenzten Zonen gebadet, getaucht, geangelt und eingeschränkt Wassersport betrieben werden.

           
Nutzungsbereiche
Vier Bilder (12. 11. 2024) zur Ergänzung von R. Six zur Verfügung gestellt.
Eine Karte der einzelnen Zonen kann man unter einem externen Link zum Baggersee finden.


Große Teile um den Freizeitsee sind  eingezäunt, damit der umliegende Naturschutzbereich nicht durch
Unvernünftige betreten wird,



Auch die Umgebung des Naturschutzsees ist weitgehend eingezäunt.



Im Frühling blüht
überall der Bärlauch.





Blick über den Naturschutzsee
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Das Weingartener Moor
Da das Moor im gemeinsamen Naturschutzgebiet liegt, wird es hier auch behandelt, 
obwohl es schon zur Gemarkung Weingarten gehört
.

Das Niedermoor bildete sich im Feuchtgebiet der Randsenke/der Kinzig-Murg-Rinne und ist
vom Parkplatz an der B3 leicht zu erreichen..
Quelle der Abbildung:OpenTopoMap, Ausschnitt, verändert

   
Auf einem Bohlenweg kann man einen kleinen, interessanten Rundgang durch das Moorgebiet machen.

   
Man gelangt zu einem Beobachtungsstand . . .


. . . von dem aus man den See - einen ehemaligen Torfstich - überblickt . . .

   
. . . und Wasservögel beobachten kann.



Aiuch eine vielfältige Pflanzenwelt erfreut noch den Besucher des Moores, ist aber - wie das
gesamte Moor - durch zunehmende Trockenheit (2018) gefährdet.

   
Rote Lichtnelke                                                                                            Echte Goldnessel

   
Ufer-Wolfstrapp                                                                           Gelbe Schwertlilie?

   
Allerdings sollte man das Weingartener Moor während der wärmeren Jahreszeiten nicht ohne ausreichenden Mückenschutz besuchen, denn es
 wimmelt dort von Stechmücken.

Zu Grötzingen gehört auch der Bereich "Auf der Roßweid" des Karlsruher Gewerbegebiets Nordost

Bilder ohne Datum vom April 2009

Copyright P. H.                                  Zurück mit Linkspfeil des Browsers                                 Zur Startseite